28 April 2008

-.-

jep... ich bin naiv.

in vielen dingen... *lächel*

aber in manchen schon sehr sehr besonders... z.b. mit diesem meinem blog.
ich weis, er kann natürlich überall immer gelesen werden. aber ich dachte, das macht niemand. zu unwichtig. ich hab vor monaten gelernt, sogar in helsinki gibbet einen leser *lächel*

jetzt gerade stellt sich mir die frage der medialen präsenz... vs. stalking.

is ja nur so ne frage...

@medialer hinterhertrappser
was machst du eigentlich, wenn ich keinen post mehr schreibe, nirgends mehr antworte, die 13dd überall lösche? kommst du dann bei mir vorbei? weil dir langweilig ist?


erdbeerblondes
that's it

26 April 2008

ver dreht

verträumt und unter die
röcke geschaut

verdammt und an die
fotze gegriffen

verflucht und auf dem
fleisch geglitten

verliebt und mit dem
herz gelitten

verzagt und von der
sehnsucht getrieben

verlebt und an dem
schmerz gestorben

und die welt
dreht sich weiter.

23 April 2008

aprilfeuer

...das wort brannte mir noch auf den lippen ;-)

un ruhe

taub
sprechen mich stimmen
redenselig schreien laut
hals wortlos heiser

blind
schauen mich augen
gläsern starr tränen
leer blickdicht unsichtbar

stumm
höre ich buchstaben
schräg schreiben farben
froh größe beweisen

fern.

18 April 2008

something stupid . zwei

melancholie ist die grenze der poesie, die wir im innersten der welt erreichen. sie ist nicht nur unsere höhe, sondern die des daseins überhaupt. dieses veredelt sich allmählich bis zur unwirklichkeit und wird durch die annäherung an einen traumzustand mehr.
irrealität ist ein ontologischer überschuss an realität.


caramelblaues
that's it

12 April 2008

Ein philosophischer Disput

Ich: "Ich beschäftige mich gerade mit den Grundlagen des südzamonischen Grobianismus."

Qwert: "Ah, jene phlosophische Richtung, die davon ausgeht, dass kein Gegenstand die Existenz eines anderen in sich schließt, solange man nur die Gegenstände mit gehöriger Unsensibilität betrachtet?"

Ich: "So ist es."

Qwert: "Das ist eine sehr interessante Denkungsart. Daraus würde ich folgern, dass Erfahrung die Summe von Ignoranz und militanter Dummheit ist."

Frieda: "Finde ich überhaupt nicht. Das ist mir zu primitiv. Das kommt davon, wenn sich Barabaren mit Philosophie beschäftigen. Der Erfinder des Grobianismus ist in einem Schiffsumpf aufgewachsen und schlägt seine Kritiker mit der Keule, das ist doch bekannt. Lasst uns lieber über Astronomie reden. Ich bin neuerdings der Ansicht, dass sich das Weltall gar nicht ausdehnt. Es zieht sich auch nicht zusammen. Es wackelt nur."

Quert: "Du redest von einem geschlossenen Weltmodell mit dem Krümmungsvorzeichen k = +1, bei dem Expansions- und Kontraktionsphasen einander periodisch abwechseln?"

Ich: "Also, das ist mir jetzt wieder zu primitiv!"


[aus "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" vom wunderbaren Walter Moers]


erdbeerblondes
that's it
;-)

09 April 2008

Web 2.0 - der Film

das wird wohl die meist verlinkte dokumentation in der deutschen blogosphere ;-)

Web 2.0 - der Film


erdbeerblondes
that's it

03 April 2008

;-))

aus: Textaufgaben für die Oberschicht (link)

Gott beendete seine Schöpfung am sechsten und ruhte am siebenten Tage.
a) Berechne den Brutto-Wochenlohn bei einem Ansatz von 8,65 € die Stunde.
b) Berechne wie viele Wochentage es heute gäbe, hätte Gott seine Effizienz am Ende des zweiten Tages um 25% gesteigert.


caramelblaues
that's it


das postscriptum pruuuustet noch den link zum "Lyrik2000 Pornofilm-Generator" *rofl*

02 April 2008

Die Schuldfrage

"Die Europäer lösen die Schuldfrage, die Japaner das Problem."
(Nippon Connection)

Ein Filmwitz, ist man versucht zu sagen. Aber lässt man diesen Ausspruch auf der Zunge zergehen, beschreibt er in einer beängstigenden Aktualität auch das Verhalten der SM-Szene.

In Diskussionen über Vergewaltigungen, Covern und extreme Praktiken des SM steht ständig und unbeirrbar eine Maxime ganz oben: Hat man die Frage der Verantwortung oder der Schuld gelöst, ist auch das Problem damit verschwunden. Es scheint sich so in die Köpfe der Menschen eingeschliffen zu haben, dass niemand mehr dieses Prinzip auch nur für fragwürdig hielte. Dabei ist es mehr als das.

Ein Problem zu lösen, beinhaltet weit mehr als bloß einen Schuldigen auszugucken und ihm die Verantwortung aufzuladen. Die er dann am liebsten mit Verzicht auf Beziehung, Spiel oder dergl. "übernehmen" muss. Politiker nehmen gern den Hut, Partner ziehen aus oder Täter werden verurteilt. Das Problem an sich scheint dann mit der Ausmerzung des Protagonisten magisch verdunstet zu sein.

Gerade in hochsensiblen Bereichen zwischenmenschlicher Aktivität greift dieses Prinzip zu kurz. Verheiratete wissen, dass es nicht genügt, herauszufinden, wer schuld war, um einen Streit zu beenden. Spielbeziehungen gehen nicht kaputt, weil einer etwas "falsch gemacht" hat.

Ist die Klärung der Schuldfrage, die unsere Kultur anscheinend zum höchsten Gut erkoren hat, tatsächlich konstruktiv? Reicht es, bei einer Panne das schwächste Glied auszumachen und zu bestrafen? Ist das ein Garant dafür, dass so etwas nicht mehr vorkommen wird? Die Annahme dahinter erscheint wie ein Ableger aus dem Mittelalter.

"Alles läuft per se perfekt, es sei denn, einer macht etwas verkehrt. Merzt man den Fehler aus, läuft es wieder perfekt." Der Glaube daran, dass alles reibungsfrei funktioniert, wenn keiner einen Fehler macht, verdammt uns zu ewigen Misserfolgen und Schuldzuweisungen.

Nichts läuft auf Dauer reibungsfrei. Aber noch schlimmer als der Gedanke, dass nicht alles perfekt läuft, wenn man keine Fehler macht, ist wohl die Erkenntnis, dass Dinge schieflaufen können, ohne dass jemand konkret daran schuld sein kann. Der "horror vacui" der modernen Zivilisation manifestiert sich in der verzweifelten Suche nach den Schuldigen, wo es keine gibt.

Tritt die Elbe über die Ufer, ist das Land schuld, der Bund, die Menschheit, die Nachbarn, die gegen die Schutzmauer geklagt haben oder schlicht die Regierung, die wieder alles falsch gemacht hat. Stürzt ein Flugzeug ab, so ist ein Konstruktionsfehler schuld, menschliches Versagen oder eine technische Panne. Geht ein SM-Spiel schief, so ist der DOM schuld oder die Peitsche, die nicht so wollte, wie sie sollte. Gerät eine Party zum Flop, ist das Buffet schuld, das Wetter, die Werbung oder dergleichen.

Auch die Partnersuche und das Erleben von SM werden bestimmt durch einen Perfektionsanspruch, der sich dann wieder in Schuldzuweisungen manifestiert. Viele Menschen sind nicht bereit, Abstriche von ihren Erwartungen hinzunehmen, ohne das mit einer Schuldzuweisung zu verknüpfen. Diese äußern sich dann entweder in Selbstzerknirschung ob der Schwierigkeit der Partnerwahl oder in offener Schuldzuweisung an den Partner, der "nicht genügt". Die perfekte Session geistert durch die Köpfe als Optimalfall, für den man nur den Spielpartner finden müsste, der alle Erwartungen erfüllt.

Dahinter steht die nackte Angst, anzuerkennen, dass es vielleicht keinen Schuldigen gibt, sondern dass solche Dinge passieren, so oder so. Die Panik, Widrigkeiten ausgeliefert zu sein, die man nicht beherrschen, optimieren oder ausmerzen kann. Im SM-Bereich verbauen die hochgesteckten Erwartungen an Sessions und Partnerschaften oft jede Entwicklung von offensichtlich noch nicht so perfekten Beziehungen. "Mit wenig zufrieden" gerät mehr und mehr zum Schimpfwort für Menschen, die keinen illusionären Zielen hinterherrennen, sondern lediglich im Hier und Jetzt glücklich sind.

Überschwemmungen gab es und wird es immer geben. Flugzeuge stürzen hin und wieder ab, SM-Spiele gehen daneben, so oder so, und Parties können durchaus "einfach so" zum Flop werden.

Ist einem Opfer geholfen, wenn die Schuldfrage geklärt ist? In vielen Fällen ist diese Annahme Wunschdenken. Der blaue Fleck auf den Nieren wird nicht kleiner, wenn klar ist, dass der DOM danebengehauen hat. Und er wird auch nicht kleiner, wenn klar ist, dass die sub sich derart dusselig gebückt hat in dem Moment des Schlags, dass sie das verursacht hat.

Warum verteilen wir Schuld mit großen Schaufeln, sobald irgendetwas in unserem Leben "suboptimal" läuft? Ist es nicht eher zu erwarten, dass unsere hochgesteckten Erwartungen sowieso nicht erreicht werden? Kompensieren wir unsere immer höher gesteckten Ziele mit der Illusion, man hätte sie erreicht, wenn nicht irgendwer einen Fehler gemacht hätte?

Es drängt sich der Eindruck auf, dass viele Menschen ihre Verantwortung bei der Problemlösung darin sehen, die Schuldfrage zu klären. Dass das Problem verschwindet, wenn man den Schuldigen gefunden hat. Das entbindet nebenbei davon, sich eigenverantwortlich an der Lösung desselben beteiligen zu müssen, denn man ist mit dem Fingerzeig auf den/die Schuldigen vermeintlich komplett entlastet.


© Lady Nicole
eMail: TV76@gmx.de



Ganz lieben Dank, dass ich Deinen 2006 erschienen Artikel hier veröffentlichen darf!

*knickskiss*
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