28 Oktober 2007

Leereklecks

Der Gedanke ist so befremdlich wie die Ruine meines Lächelns. Doch in den großen Einsamkeiten scheint dich der Dämon der grausamen Lust zu erwürgen. Die Begierde errichtet ihr Leben auf den Trümmern der Vernunft und keimt auf ihrem Schutt. Das Werden ist im Gehirn geronnen, und das Sein nimmt die Farbe der Sünde an… das Spiel beginnt…

Das Herz ist nicht der Ort, wo die Nacht und die Leidenschaft einander begegnen, um sich an Unendlichkeit zu überbieten. Ein Stelldichein im Kerzenschein… du und ich… vermeidlich verwandte Seelenglut… eine Flamme, mit Inbrunst zum Feuer geschürt.

Schmerzlicher Rhythmus, unabwendbare Kraft in schicksalhaftem Glanz… und vornehm erschwert… Leiden ist Tätigsein ohne Tun. Deine unermessliche Gier trifft mein ewiges Schluchzen nach dem Augenblick, in dem mein Denken und mein Leib in dir verbrennen. Lustblitze leuchten mir den Weg in die sinnliche Finsternis…

Voller Liebe deine Blicke, die meiner Scham den Dienst verweigern, und die Gipfel, auf denen ich die Zeit höre. Die Schläge umhüllen die Zeit noch schmerzlicher. Doch der Schmerz ist fruchtbar. Er löscht eine Lust aus und schafft eine Wonne. Flehend und fluchend lehne ich mich auf. Doch wenn der Himmel wie Verzückungsschaum in der Glut des Feuers schmilzt, dann strömen die Schreie der Lust aus dem Gurgeln der Gefühle. Das Glück weitet sich aus wie Unglück. Und es trägt die Farbe jedes Augenblicks.

Wollüstig ausgesogen… müde.
Sekunden werden zu Minuten, Minuten zu Stunden… Augenblick um Augenblick aus dem göttlichen Teufel herunterzusteigen… in diese Halt- und Bodenlosigkeit, die man „Leben“ nennt.

Der letzte aufgedrückte Kuss… welcher Engel verwundet mit welchen Waffen?

Leere Straßen in Großstädten: als ob sich in jedem Haus jemand erhängte.
…und dann mein Herz: ein Galgen, wer weiß welchem Teufel als nächstes auf den Leib geschnitten.

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