01 Juni 2008

fernbalzen . zwei

(aus dem kommentardingens nach oben gehieft ;)

eines ist doch gewiss... wer ein abenteuer sucht, erlebt gerade keines. stimmt's?

ist fernbalzen eine enttäuschung per se?
ich weis es nicht. ich weis nur, dass das start-/zielkommando des kennenlernens unüblich ist. man startet quasi von der ziellinie weg, und es gibt nur eine richtung: zurück. in die realität. steuert man auf die große ernüchterung zu? kann man das leben, was man schreibt? kann man die vielen bilder ersetzen, die man sich voneinander ausmalt? und, werden sie dahinter zurück bleiben? bleibt lediglich das entmythologisierte, aufgedeckte, entzauberte spiegelbild des anderen vor augen?

sind diese abenteuer am ende doch nur teure abende?


verwirrtes
that's it

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

..dazu fällt mir ein gedicht ein..


Die Hölle der Ernüchterung

da hing ihr porträt.
sie war keine schönheit, hatte aber dieses heimweh nach starken, erwachsenen männern in den augen. nach männern, die zum töten taugen,

und schien sich wollüstig kalt an ihnen festzusaugen.
aber sie waren, wie sie dann fand, einfältig einfach und einfach dumm.
keiner war alt genug für das laster ihrer liebeswünsche und das feuer der gewalt.

ein tier, im glück für eine nacht gemacht, und doch zu schwach, die beute festzuhalten.
ihr mund war offen, und die gier der lippen lockte ihn und wehrte ab.
in einer hand ein glas,
den stolzen kopf in einem leichten schwung herumgedreht.
WER, fragen ihre augen, übersteht die hölle der ernüchterung?

(wolf wondratschek)

nachdenkliche und liebevolle grüsse vom
dreamchen