31 Oktober 2006

eMail für mich

wenn man eine unangenehme nachricht erhält, eine niederlage, einen sehr persönlichen angriff, erwidert man oft aus stolz: "hast schon recht" oder "das is mir egal" ...

immer und ohne ausnahme ist diese gleichgültigkeit vorgetäuscht. was man einen heftig schmerzhaften misserfolg nennt, ist ein erwarteter misserfolg, über den man lange gegrübelt hat. wenn er eingetreten ist, fügen sich alle stunden zusammen, die wir ihm gewidmet haben, in denen er der einzige gegenstand unseres denkens, meditierens, war, und verschmelzen zu einer einzigen enttäuschung, die wir nur verheimlichen können, indem wir uns distanziert und überlegen aufspielen.

aber diese akkumulierte enttäuschung verzehrt uns innerlich um so mehr, je weniger sie sich nach außen darstellen kann. sie verbrennt uns auf kleiner flamme. nichts nimmt uns mehr mit als sie. und das nur, weil wir nicht wagen, zu bekennen...

was man so "erfahrung" nennt, ist nichts anderes als die enttäuschung, die auf das folgt, für was man sich begeistert hat. je größer die begeisterung, um so größer die enttäuschung. erfahrung haben heißt, für seine begeisterung zu bezahlen (auch im übertragenen sinn ;-)

ach ja, die email.... 1000dank ans österreichische märchenland... und wenn ich nicht gestorben bin, lebe ich weiter glücklich und zufrieden im li-la-laune-land und treib es kunterbunt *sfg

that's it

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

eine erfahrung wird erst dann zur realität, wenn man auch bereit ist, über seinen eigenen schatten zu springen.

wer nur nach hörensagen geht, ohne die direkte konfrontation mit der tatsächlichkeit zu hinterfragen, sich so eine künstliche selbstgeschaffene enttäuschung aufbaut, ist selber schuld.

wer jedoch unbeirrbar seinem herzen folgt, tief in sich hineinhört, wird unweigerlich erkennen, das die erfahrene begeisterung und vertrautheit ein wundervolles geschenk war, ist und bleibt.