14 Januar 2008

Diese eine Nacht

MP3: Sascha Mersch - Diese eine Nacht

Text: vladi


Das rote Licht den leeren Raum in Schatten taucht,
Fauler Gestank, die Luft ist tot und verbraucht.
Diese nackten, grauen Wände,
Diese fremden, rauen Hände.
Dieser eisige Griff nach Deiner Seele und Herz.
Dieser eiskalte Stahl - ein Versprechen von Schmerz...

Du warst als Opfer schon geboren,
Bist vom Schicksal auserkoren,
Mein zu sein – in dieser Nacht.
Dir hat ein Stern den Weg bereitet,
Dich hin zu mir geleitet –
In dieser Nacht. In dieser Nacht. In dieser einen Nacht.

Vor Deinen Augen rasen Bilder,
Immer schneller immer wilder.
Du verstehst nun die Notwendigkeit,
Du erkennst: hier und jetzt - ist es so weit.
Dein ganzes Leben Vorbereitung nur für diese eine Nacht.
Die ganzen Jahre drauf gewartet, drauf gehofft und dran gedacht.

In deinen Ohren tosen Stürme wie das brandende Meer,
Und wahre Bäche roten Wassers brechen aus Dir hervor.
Kannst Deine Pisse nicht mehr halten, und es schreit aus Dir raus
So tief ist Deine Euphorie - Du bist geil so wie noch nie. Du Vieh!
Hältst diese quälende Lust in Deinem Fleisch kaum noch aus.
Und es schreit und es schreit und es schreit - aus Dir heraus.

Du warst als Opfer schon geboren,
Warst von Anfang an verloren,
Mein zu sein – in dieser Nacht.
Hat Dir ein Licht den Weg bereitet,
Dich hin zu mir geleitet –
In dieser Nacht. In dieser Nacht. In dieser letzten Nacht.

Das Bohren und das Wühlen tief in deinen Eingeweiden,
Das Reißen und das Stechen und das Beißen Und das Schneiden –
Er bettet Dich auf Dornen und auf Scherben und auf Eis,
Es wird kalt und wieder heiß und wieder kalt und wieder heiß.
Er war Dein Prinz in roter Rüstung auf einem Pferd ohne Fleisch.
Und heute Nacht trinkt er dein Blut - und er atmet Dein Gekreisch.

Diese Nacht, ja diese Stunde, dieser eine Augenblick,
Ist alles was von Deinem Leben übrig bleibt.
Mach die Augen zu, schau in Dich, blicke einfach nicht zurück,
Lass Dich los und genieße diese Zeit.
Stelle keine leeren Fragen, es ist alles so bestimmt,
Dass der Wolf Dich heute Abend zu sich nimmt.

Du warst als Opfer schon geboren,
Als meine Beute auserkoren...
Mein zu sein – in dieser Nacht.

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