09 Januar 2008

Narren...

Narren I - Sich keinen Narren auf den Hals laden.

Wer sie nicht kennt, ist selbst einer, und noch mehr der, welcher sie kennt und sie nicht von sich abhält. Für den oberflächlichen Umgang sind sie gefährlich, für den vertrauten verderblich. Und wenn auch ihre eigene Behutsamkeit und fremde Sorgfalt sie eine zeitlang in Schranken hält, so begehen oder sagen sie zuletzt doch eine Dummheit, und haben sie so lange gewartet, so war es, damit sie desto ansehnlicher ausfiele. Schlecht wird das fremde Ansehen unterstützen, wer selber keins hat. Sie sind sehr unglücklich, welches das der Narrheit beigegebenes Leiden ist und sich mit ihr wechselseitig ausgleicht. Nur eines an ihnen so übel nicht, und das ist, daß, obgleich für sie die Klugen von keinem Nutzen sind, sie hingegen von vielem für die Weisen teils zur Erkenntnis, teils zur Übung.


Narren II - Narren sind alle, die es scheinen, und die Hälfte derer, die es nicht scheinen.

Die Narrheit ist mit der Welt davongelaufen; und gibt es noch einige Weisheit, so ist sie die Torheit vor der himmlichen. Jedoch ist der größte Narr, wer es nicht zu sein glaubt und alle anderen dafür erklärt. Um weise zu sein, reicht nicht hin, daß man es scheine, am wenigsten sich selber. Der weiß, welcher nicht denkt, daß er wisse, und der nicht sieht, der nicht sieht, daß die anderen sehen. Und obschon die Welt voller Narren ist, so ist keiner darunter, der es von sich selbst dächte, ja nur argwöhnte.


[aus: Baltasar Gracián (1601 - 1658) "Handorakel und Kunst der Weltklugheit" in der Übersetzung von Arthur Schopenhauer]


*kicher* ... mir war danach ;-)

noch kurz der liebling der woche:
es gibt tage, an denen gewinnst du.
und es gibt tage, an denen verlieren die anderen.


caramelblaues
that's it

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